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Veredelung durch Dispersionslack

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dispersionslack

Das bekannteste und wohl meist bedruckte Papier für Werbematerialien und Geschäftsausstattung ist das Bilderdruckpapier. Es hat einen leichten Glanz oder ist eher matt gehalten. Dafür verantwortlich ist der sogenannte Dispersionslack, also ein Drucklack um den es in diesem Artikel gehen soll.

Nach dem eigentlichen Druckprozess, bei dem die vier Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key (CMYK) nacheinander auf das Papier gebracht werden und das eigentliche Bild ergeben, wird der Druckbogen häufig mit Drucklack überzogen. Beides, das Drucken und das Lackieren, gehen meist in ein und derselben Maschine vonstatten. In den ersten vier Druckwerken befindet sich jeweils eine der bereits erwähnten Farben, im fünften – dem Lackwerk – wird der Dispersionslack aufgebracht. Manchmal wird der Lack auch über ein Feuchtwerk oder ein Farbwerk der Druckmaschine aufgetragen.

Im folgenden Bild seht ihr im Vordergrund ein typisches Lackwerk, welches etwas kleiner ist als die Farbwerke. Hierbei handelt es sich um eine 8-Farbmaschine für das doppelseitige Bedrucken des Bogens in einem Vorgang.

Definiton von Dispersionslack

Mit Dispersionslack ist ein Drucklack gemeint, der nach dem Drucken auf das Papier aufgetragen wird. Die rein physikalische Trocknung geschieht sehr rasch, da die wasserhaltigen Bestandteile verdunsten oder „weggeschlagen“ werden. Durch Wärmezufuhr kann dieser Vorgang noch beschleunigt werden. Der Anstrich verleiht dem Druckprodukt je nach Wahl ein glänzenderes oder matteres Antlitz und trägt generell zur Verbesserung der Papiereigenschaften bei.

Zusammensetzung

Wie bereits erwähnt ist der Dispersionslack gegenüber anderen Drucklacken von eher wässriger Konsistenz. Enthalten sind Polymerdispersionen, fein verteilte Kunstharze, Hydrosole, Wachsdispersionen, Filmbildungshilfen sowie Netzmittel und Entschäumer. Mit Dispersionen sind Gemische aus mind. zwei Stoffen mit uneinheitlicher Menge gemeint. Die wasserlöslichen Harze verkleben während der Trocknung durch das Verdunsten des Wassers und bilden so die glatte Oberfläche. Allgemein finden wir ein chemisches Gemisch von Stoffen vor, die ineinander nicht lösbar sind.

Vorteile durch Verwendung von Dispersionslack

Insgesamt bietet sich Dispersionslack als eine einfache Möglichkeit der Druckveredelung an, bei der das Auftragen einfach ist und die Trocknungszeit sehr kurz.

Neben der oben genannten Aufwertung der Oberflächenbeschaffenheit (glänzend oder matt), wird das Produkt durch den Dispersionslack auch vor Abrieb geschützt und erhält eine leicht wasserabweisende Oberfläche. Das Papier kann außerdem nicht vergilben, da es zusammen mit der Farbe durch den Lack versiegelt wird. Somit kann die Farbe auch nicht ablegen, d.h. auf dem darüber liegenden Druckbogen Farbe hinterlassen. Eine Weiterverarbeitung wie in etwa Rillen oder Nuten sowie eine Folienprägung sind ebenso möglich, da der Lack auf dem Papier elastisch bleibt.

Einzigster Nachteil ist, dass Flyer, Visitenkarten oder Postkarten nach dem Lackieren schlechter mit einem Kugelschreiber oder Fineliner beschrieben werden können. Auch das Bestempeln oder Bedrucken durch einen Tintenstrahl- oder Laserdrucker ist schwierig, weil die Farbe schwerer trocknet und schnell verwischt.

Verwendung und Einsatzbereiche

Je nach Kombination der einzelnen Rohstoffe können die Eigenschaften und die Zähflüssigkeit des Lackes beeinflusst werden. Der Anstrich durch Drucklack wird entweder vollflächig aufgetragen oder als Spotlackierung vorgenommen, bei der nur bestimmte Partien lackiert werden.

Noch mehr Möglichkeiten der Druckveredelung findet ihr im gleichnamigen Blogartikel.

Den Artikel Veredelung durch Dispersionslack und weitere interessante Beiträge findest Du auch auf Saxoprint-Blog - Der Blog von Saxoprint über Druck & Gestaltung.


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